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„Ich wollte ihn stellen“ – AfD-Politiker verfolgt Plakatdieb und wird verletzt

AfD-Gemeinderatskandidat in Mannheim mit Messer attackiert

In Mannheim ist ein AfD-Kandidat für die Kommunalwahl am späten Dienstagabend mit einem Messer angegriffen worden. Der Mann wurde dabei verletzt. Der Täter wurde festgenommen.

Quelle: WELT TV

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Wieder ein Messerangriff in Mannheim: Ein AfD-Kommunalpolitiker ertappt einen Plakatabreißer und wird dabei verletzt. Er erleidet Schnittverletzungen an Ohr und Bauch. Der Täter wurde festgenommen und mittlerweile in die Psychiatrie eingewiesen.
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AfD-Gemeinderatskandidat Heinrich Koch ist in Mannheim bei der Verfolgung eines Wahlplakate-Diebes mit einem Teppichmesser verletzt worden. Ein 25 Jahre alter Tatverdächtiger wurde gefasst und kam nach Angaben der Ermittler in ein psychiatrisches Krankenhaus. Bei der Festnahme habe es deutliche Hinweise auf eine psychische Erkrankung gegeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Der AfD-Politiker sei nicht lebensgefährlich verletzt worden. Er erlitt nach Angaben der Ermittlungsbehörden Schnittverletzungen hinter dem Ohr und eine Stichverletzung im linken Unterbauch.

„Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand liegen keine konkreten Hinweise vor, dass der Tatverdächtige bei dem Angriff erkannt hatte, dass es sich bei dem Geschädigten um einen AfD-Politiker handelt.“ Koch selbst geht von einem politischen Motiv aus.

Der Tatverdächtige ist mittlerweile einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden. Dieser habe einen Unterbringungsbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen und die Unterbringung in einer Psychiatrie angeordnet.

Was ist passiert?

Nach Angaben des AfD-Kreisverbands ereignete sich der Vorfall in der Nähe des Marktplatzes im Mannheimer Stadtteil Rheinau um 22.45 Uhr am Dienstagabend. Der AfD-Kandidat für den Gemeinderat hatte laut Polizei mehrere Plakatabreißer auf frischer Tat ertappt. Nach Angaben der AfD waren insgesamt drei Personen beteiligt, zwei konnten flüchten. Die Verdächtigen hätten Wahlplakate an dem ganzen Platz „heruntergerockt“, sagte Heinrich Koch.

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Er habe die Männer nach einer Veranstaltung entdeckt. Er habe Umstehende gebeten, die Polizei zu informieren, dann sei er dem Mann mit den Plakaten hinterher. „Ich dachte, ich muss die einfach stellen.“ Als er den Mann stellte, kam es zum Angriff. Der 25-jährige Verdächtige solle den Verfolger mit einem Cuttermesser verletzt haben. Der mutmaßliche Täter floh danach weiter. Polizisten hätten ihn später widerstandslos festnehmen können, hieß es.

Auf einem Video, das vom verletzten AfD-Kandidaten selbst gefilmt wurde, ist zu sehen, wie der Filmer einem jüngeren Mann über den Marktplatz hinterherläuft und schreit „Stopp! Bleiben Sie stehen!“.

„Halt! Sofort hinlegen“ – Video soll Sekunden vor Attacke gegen AfD-Politiker zeigen

Der AfD-Kandidat Heinrich Koch wurde in Mannheim mit einem Messer angegriffen und verletzt. Ein Video der AfD soll zeigen, wie der 62-jährige Politiker einen Mann beim Plakat-Abreißen ertappt, bevor die Szene eskaliert. Reporterin Anna-Marleen Howe berichtet.

Quelle: WELT TV

Der jüngere Mann trägt mehrere AfD-Wahlplakate unter dem Arm und hat mutmaßlich ein Teppichmesser in der Hand. „Sofort hinlegen“, ruft der Filmende. Dann entsteht ein Handgemenge. Zu sehen ist, wie der Mann mit dem Messer ausholt, die restlichen Bilder sind verwackelt.

Wie geht es Koch?

Der AfD-Politiker wurde in ein nahes Krankenhaus gebracht. „Er erlitt keine lebensgefährlichen Verletzungen“, hieß es von Polizei und Staatsanwaltschaft. Laut „Bild“-Zeitung erlitt er Schnittwunden, die genäht werden mussten.

Koch meldete sich nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus zu Wort. Er habe sein Handyvideo angeschaltet – „auch als Eigensicherung“. Er habe zunächst nicht erkannt, dass der junge Mann mit den Plakaten ein Messer in der Hand habe, habe sich dann aber automatisch geschützt und weggedreht. Seine Schnittverletzungen am Ohr und am Bauch habe er zunächst nicht wahrgenommen. „Das habe ich nicht gemerkt im Adrenalinrausch, ich wollte ihn stellen.“

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Koch gab an, er sei Fallschirmjägeroffizier als Oberstleutnant der Reserve und habe eine Ausbildung im Nahkampf genossen. Er steht auf Platz drei der AfD für die Gemeinderatswahl am 9. Juni.

Wer ist verantwortlich für den Angriff?

Die AfD hatte zunächst von einer Attacke von Linksextremisten gesprochen – davon war später in der Mitteilung der Ermittler keine Rede. Der Vorsitzende der AfD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, Anton Baron, bewertete den Vorfall als Ausdruck totalitärer Machtphantasien: „Egal ob Islamismus oder Linksextremismus – wer weder Meinungsfreiheit akzeptiert noch vernünftige Argumente hat, greift inzwischen zum Messer. Das ist bestürzend und zeigt, wie tief die Spaltung unserer Gesellschaft inzwischen vorangeschritten ist.“

Wie reagiert die Politik?

AfD-Chef Tino Chrupalla machte im Gespräch mit WELT TV die „Spaltung in der Gesellschaft“ für Übergriffe auf Politiker verantwortlich. Er wünsche sich ein starkes Statement von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, „der endlich zur Einheit in diesem Land beitragen kann, und nicht zur weiteren Spaltung“.

Chrupalla sieht die AfD als Hauptziel politisch motivierter Gewalt. Er rief die Parteien zu Mäßigung im Wahlkampf auf. „Wenn ich alle Parteien anspreche, dann meine ich natürlich auch uns“, betonte er. „Und das ist natürlich auch ein Aufruf an unsere Parteifreunde und Kollegen, verbal mit abzurüsten.“

„Wir sind erschrocken und bestürzt“, sagte der AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier über den Angriff. AfD-Chefin Alice Weidel kritisierte die Ampel-Koalition und die Medien. „Mit ihrer Hetze gegen die Opposition schaffen Ampel & Medien ein Klima, in dem selbst vor extremen körperlichen Attacken nicht mehr zurückgeschreckt wird“, schrieb sie auf der Plattform X. „Wir verurteilen diese Gewalt und fordern dazu auf, sich endlich auf die minimalen demokratischen Gepflogenheiten zu besinnen!“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilte die Tat: „Es gibt niemals eine Rechtfertigung für Gewalt. Dem Verletzten wünsche ich gute und vollständige Genesung und danke der Polizei für den schnellen Zugriff.“

Auch Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) kritisierte den Angriff: „Diese feige Tat ist abscheulich und durch nichts zu rechtfertigen.“

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Erst vergangenen Freitag ist es in Mannheim (Baden-Württemberg) zu einer tödlichen Messerattacke gekommen. Ein 25-jähriger Afghane hatte mehrere Menschen bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) in der Innenstadt attackiert. Ein Polizist wurde dabei mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt und erlag später seinen Verletzungen im Krankenhaus.

In den vergangenen Wochen hatten zahlreiche Angriffe auf Politiker für Aufsehen gesorgt. Unter anderem wurde in Dresden der SPD-Wahlkämpfer Matthias Ecke krankenhausreif geschlagen.

dpa/AFP/rct/jm/cvb/krott/sos/shem

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