WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistent für alle Fragen und Lebenslagen
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Politik
  3. Ausland
  4. Obdachlosigkeit in den USA: Städte dürfen Wohnungslosen Schlaf im Freien verbieten

Ausland Knallhart-Urteil

US-Städte dürfen Obdachlosen Schlaf im Freien verbieten

Ein Obdachloser in der Stadt Portland im Bundesstaat Oregon Ein Obdachloser in der Stadt Portland im Bundesstaat Oregon
Ein Obdachloser in der Stadt Portland im Bundesstaat Oregon
Quelle: AP/Paula Bronstein
Hunderttausende Menschen in den USA haben keinen festen Wohnsitz, fast die Hälfte von ihnen schläft im Freien. Der Oberste Gerichtshof der USA hat Städten erlaubt, dagegen vorzugehen und Schlafverbote zu verhängen.
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Auf Wohnungslose in den USA kommen in Zukunft noch härtere Zeiten zu. Der Oberste Gerichtshof urteilte am Freitag, dass Städte Schlafverbote im öffentlichen Raum gegen Obdachlose durchsetzen dürfen – selbst in Gebieten an der Westküste, in denen es an Notunterkünften mangelt. Die Entscheidung des neunköpfigen Richtergremiums fiel mit sechs zu drei Stimmen aus – entlang der ideologischen Linien: Die konservative Richtermehrheit sprach sich für die Entscheidung aus, die liberale Minderheit dagegen.

Es ist die bedeutendste Entscheidung des Supreme Courts seit Jahrzehnten zum Thema Obdachlosigkeit. Sie fällt in eine Zeit, in der eine wachsende Zahl von US-Bürgern keinen festen Wohnsitz hat. Das Gericht hob damit die Entscheidung eines in Francisco ansässigen Berufungsgerichts auf, das Schlafverbote noch als grausame Behandlung eingestuft hatte.

Lesen Sie auch

„Obdachlosigkeit ist komplex. Ihre Ursachen sind vielfältig. Das gilt auch für die politischen Maßnahmen, die erforderlich sind, um sie zu bekämpfen“, schrieb der konservative Richter Neil Gorsuch. „Eine Handvoll Bundesrichter kann es nicht mit der kollektiven Weisheit des amerikanischen Volkes aufnehmen, wenn es darum geht zu entscheiden, wie eine dringende soziale Frage wie die Obdachlosigkeit am besten zu lösen ist.“

Er legte nahe, dass Menschen, die keine andere Wahl hätten, als im Freien zu schlafen, sich auf eine Art „Notwehr“ berufen könnten, sollten sie mit Bußgeldern belegt oder anderweitig bestraft werden.

Lesen Sie auch

Stellvertretend für die liberale Minderheit am Supreme Court sagte Richterin Sonia Sotomayor: „Schlaf ist eine biologische Notwendigkeit, kein Verbrechen.“ Fürsprecher wohnungsloser Menschen sagten, es verschlimmere die Obdachlosigkeitskrise, wenn es Städten erlaubt werde, Menschen zu bestrafen, die einen Platz zum Schlafen brauchten. So werde Obdachlosigkeit kriminalisiert.

Lesen Sie auch

Bislang konnten Städte Camps regulieren, aber Menschen nicht das Schlafen im Freien untersagen. Die Zahl der Obdachlosen in den USA wird auf mehr als 650.000 Menschen geschätzt. Das ist die höchste Zahl seit Einführung einer jährlichen Stichtagserhebung im Jahr 2007. Fast die Hälfte der Betroffenen schläft im Freien.

AP/sebe

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema