WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistent für alle Fragen und Lebenslagen
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Politik
  3. Ausland
  4. Migration: Zahl der illegalen Einreisen aus der Türkei sinkt

Ausland Migration

Trotz Erdogans Grenzöffnung – Zahl der illegalen Einreisen aus der Türkei sinkt

So viele Migranten hat Deutschland direkt aus der Türkei geholt

Der EU-Türkei-Deal sieht vor, dass europäische Staaten auf freiwilliger Basis Migranten direkt aus türkischen Flüchtlingslagern aufnehmen. Deutschland hat so viele Migranten direkt aus der Türkei aufgenommen wie kein anderes Land in der EU.

Quelle: WELT

Autoplay
Der türkische Präsident hatte Anfang März die Grenze zur EU für offen erklärt. Neue Zahlen zeigen, dass es trotzdem im ersten Halbjahr 2020 weniger illegale Migration gab. Deutschland ist nicht mehr Hauptziel der Flüchtlinge.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ist die Zahl der illegalen Einreisen aus der Türkei in die Europäische Union im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen: „Die Gesamtzahl der Ankünfte von der Türkei in die EU liegt 2020 bei 10.257“, heißt es in einem neuen als vertraulich eingestuften Bericht der Europäischen Kommission zur aktuellen Entwicklung der Migration in der EU.

Davon seien 9682 Personen in Griechenland angekommen, 275 in Italien, elf in Bulgarien und 289 direkt per Boot in Zypern. „Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 19.812 Ankünfte, also ein Rückgang von 48 Prozent“, heißt es in dem Bericht, der WELT AM SONNTAG vorliegt. Der Berichtszeitraum ist 1. Januar bis 5. Juli 2020.

Hoffen auf eine Zukunft in der EU: Syrische Flüchtlinge in der türkischen Grenzstadt Edirne
Hoffen auf eine Zukunft in der EU: Syrische Flüchtlinge in der türkischen Grenzstadt Edirne
Quelle: picture alliance/dpa

Anfang März hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kurz nach der Eskalation in der nordsyrischen Provinz Idlib die Grenzen zur EU für geöffnet erklärt. Das sorgte für einen starken Flüchtlingsandrang an der türkisch-griechischen Grenze. Die Regierung in Ankara hatte im März zeitweilig behauptet, mehr als 100.000 Migranten seien nach Griechenland ausgereist. Zwischen der EU und der Türkei besteht seit März 2016 ein Abkommen, das Ankara verpflichtet, seine Grenzen gegen illegale Migration in die EU zu sichern.

Wie aus dem Dokument weiter hervorgeht, ist Deutschland nicht länger das Hauptziel für Asylsuchende in der EU. Demnach verzeichnete Spanien mit 45.736 Anträgen die meisten Asylgesuche im ersten Halbjahr 2020. Es folgen Deutschland (41.158 – 24 Prozent davon waren Syrer, 9,0 Prozent Iraker, 7,7 Prozent Afghanen, 6,7 Prozent Türken, 4,6 Prozent Iraner) und Frankreich (36.817).

Lesen Sie auch

Schlusslichter sind die baltischen Staaten Estland (25) und Lettland (66). In Italien wurden lediglich 11.324 Asylanträge gestellt, in Österreich waren es 5263 Anträge (30 Prozent Syrer, 20 Prozent Afghanen, 5,4 Prozent Marokkaner, 4,5 Prozent Iraker). Österreich liegt damit als Zielland an neunter Stelle in der EU.

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema