Vier entführte Flugzeuge, zwei Türme, die einstürzen, und 3000 Tote. Die Anschläge vom 11. September auf das World Trade Center in New York und dem Pentagon veränderten die Welt. Und trafen einen Präsidenten, der gerade mal ein paar Monate im Amt war. Die folgenden Bilder geben einen Eindruck, wie der US-Präsident 9/11 erlebte. Einige von ihnen wurden erst jüngst von der George W. Bush Libary veröffentlicht.
Am Morgen der Anschläge befindet sich der Präsident in einer Grundschule in Florida, wo er beim Leseunterricht dabei ist. Noch ist alles Routine.
Im Klassenzimmer informiert Stabschef Andrew Card den Präsidenten um kurz nach neun über die Anschläge. „Amerika wird angegriffen“, soll er gesagt haben. Zwei Minuten zuvor ist ein zweites Flugzeug in den Südturm des World Trade Centers gerast.
In der Grundschule beginnt George W. Bush zu telefonieren. Im Hintergrund läuft ein Fernseher, auf dem Bildschirm ist einer der rauchenden Türme in New York zu sehen.
Die Uhr an der Wand zeigt kurz vor halb zehn. Vor weniger als einer Stunde hat das erste Flugzeug den Nordturm getroffen. In fünf Minuten wird Bush vor Kameras von einer „nationalen Tragödie“ und einer „Terrorattacke“ sprechen. Anschließend besteigt der Präsident die Air Force One.
Bush verlässt Florida in Richtung Washington. Währendessen verfolgt er weiter, was in New York passiert. Um 9.37 Uhr ein drittes Flugzeug in das Pentagon geflogen, um 9.59 Uhr stürzt der erste Turm ein. Vier Minuten später stürzt ein Flugzeug in der Nähe von Pittsburg ab. Die Air Force One ändert ihre Route in Richtung Nebraska.
Neun Jahre nach den Anschlägen erzählt die damalige Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice, dass sie dem Präsidenten am Telefon mit lauter Stimme Stimme und kurz angebunden gesagt habe, er solle auf keinen Fall ins Weiße Haus zurückkehren. Sie habe ihm klar gemacht, dass niemand wisse, was noch passieren werde, und dass das Weiße Haus ein Terrorziel sei.
Von der Militärbasis in Nebraska aus führt Bush eine Videokonferenz und tritt später vor die Kameras. „Wir werden diejenigen, die für diese feigen Taten verantwortlich sind, zur Strecke bringen und bestrafen“, sagt er damals in Nebraska.
Am Nachmittag verlässt Bush die Militärbasis und fliegt zurück nach Washington ins Weiße Haus. Auf diesem Bild telefoniert er an Bord der Air Force One mit dem Vize-Präsident Dick Cheney. Gegen 17 Uhr trifft Bush im Weißen Haus ein.
Auf der anderen Seite der Leitung sitzen neben Dick Cheney auch die Sicherheitsberaterin Condoloeezza Rice und weitere Berater. „Es waren so viele Menschen in dem Bunker, dass der Sauerstoff knapp wurde. Geheimdienstler kamen herein und meinten: Wir müssen ein paar Leute hier rausholen. Sie gingen herum und sagten den Leuten buchstäblich, dass sie nicht essenziell wichtig seien und gehen müssten“, erzählte Rice später.
Drei Tage später nach den Anschlägen macht sich der Präsident gemeinsam mit dem New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani vor Ort ein Bild der Lage - zunächst aus einem Hubschrauber heraus.
So ähnlich dürfte der Blick des Präsidenten gewesen sein. Diese Bild ist einen Tag nach dem Besuch von Bush in New York entstanden. Vier Tage nach den Anschlägen steigt immer noch Rauch über der Metropole auf.
Bei seinem Ortsbesuch steht Bush auf den Trümmern des World Trade Centers neben einem Feuerwehrmann. Er verspricht, dass die Stimmen aus dem Land, die nach Gerechtigkeit rufen, gehörten werden würden.
Zum zehnten Jahrestag der Anschläge kehrt Bush an den gleichen Ort zurück - diesmal mit seinem Nachfolger Barack Obama und seiner Frau Michelle.