Berlin - "Jenseits eines Kalten Krieges wollen uns Vertreter amerikanischer Ministerien weismachen, dass wir einen Konflikt mit Russland haben. Das ist aber nicht der Fall und das wollen wir auch nicht", sagte Arnold der WELT. Die USA müssten akzeptieren, dass ein Europa, das gute Kontakte zu Russland pflege, ein Faktum in der Welt sei. Zwar habe Putin auf der Münchener Sicherheitskonferenz eine Rede jenseits der üblichen diplomatischen Gepflogenheiten gehalten. Dennoch zeigte Arnold Verständnis für den russischen Präsidenten: "Putin hat nichts dagegen, dass die Länder des ehemaligen Warschauer Paktes zur Nato kommen. Ihn stören zu Recht die Stationierung von Raketen und zusätzliche amerikanische Soldaten in Russlands Nachbarschaft." Überhaupt kein Verständnis hat Arnold aber dafür, dass Amerika und Russland jeweils mit dem Finger auf den anderen zeigen: "Die globalen Herausforderungen etwa durch den Iran verlangen gemeinsame Antworten."
Putin hatte den Vereinigten Staaten vorgeworfen, ihre Grenzen in fast allen Bereichen zu überschreiten. Anlass der Verbalattacken sind Pläne Washingtons, in Mitteleuropa ein neues Raktenabwehrschild zu bauen. Karsten Voigt (SPD), der Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-amerikanischen Beziehungen, forderte: "Wir müssen die Rede Putins ernst nehmen." Es bestehe kein Grund, nervös zu werden. Man müsse Putins Punkte genau analysieren und über Lösungen reden.