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  4. Porsche Panamera GTS: Die sportliche Luxuslimousine im Fahrbericht

Auto der Woche Porsche Panamera GTS

Die vielleicht handlichste Luxuslimousine der Welt

Weil ein Porsche nie nur zum Rasen, sondern immer auch zum Angeben gemacht ist, haben die Designer dem neuen Panamera GTS dunkle Anbauteile verpasst Weil ein Porsche nie nur zum Rasen, sondern immer auch zum Angeben gemacht ist, haben die Designer dem neuen Panamera GTS dunkle Anbauteile verpasst
Weil ein Porsche nie nur zum Rasen gemacht ist, haben die Designer dem neuen Panamera GTS dunkle Anbauteile verpasst
Quelle: Porsche/Daniel Wollstein
Eine Luxuslimousine hat nichts auf einer Rennstrecke zu suchen. Eigentlich. Aber wenn Porsche draufsteht, dann muss auch Power drin sein. Aber machen 20 PS mehr den Panamera GTS wirklich zum Sportwagen?

Normalerweise fährt hier die Formel 1. Und wenn die Herren Hamilton und Vettel mal nicht ihre Runden drehen, flammt das Flutlicht an der Rennstrecke von Bahrain für 1000 Euro die Stunde nur für die Motorräder oder Supersportwagen der Scheichs auf.

Doch was da in den vergangenen drei Wochen im gleißenden Scheinwerferlicht der arabischen Nacht um den verzwickten Wüstenkurs gejagt wurde, haben sie hier in der Wüste auch noch nicht gesehen: Ein Dutzend Porsche Panamera, jeder über fünf Meter lang und ziemlich genau zwei Tonnen schwer, hat sich Runde für Runde durch 15 Kurven geschraubt und dabei bewiesen, dass man die Grenzen der Physik vielleicht nicht überwinden, aber doch gewaltig dehnen kann.

So scharf, wie der Wagen einlenkt, so eng, wie er an den Scheitelpunkt heranfährt, und so leichtfüßig, wie er danach wieder aus der Kurve herauszieht, so hat man den Luxusliner bislang nicht erlebt. Vom wunderbar kehligen Sound mit den knallenden Fehlzündungen beim Gangwechsel ganz zu schweigen.

Mit dem Panamera GTS will Porsche die Leistungslücke zwischen dem S-Modell und dem Turbo schließen
Mit dem Panamera GTS will Porsche die Leistungslücke zwischen dem S-Modell und dem Turbo schließen
Quelle: Porsche/Daniel Wollstein

Aber das ist auch nicht irgendein Panamera, der hier seine Runden dreht. Was sich da am Heck des 911 Turbo S festbeißt, der hier die Pace macht, ist der neue Panamera GTS, der sich vom S-Modell in weit mehr Details unterscheidet als den dunklen Anbauteilen, dem großen Spoiler aus dem Turbo und dem Motor mit zwei Zylindern, einem Liter Hubraum und 20 PS mehr.

Es sind vor allem die strammere Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung, die neue Programmierung für die serienmäßige Dreikammer-Luftfederung und die weitere Spreizung zwischen den komfortablen und den sportlichen Fahrmodi, die hier für Fracksausen sorgen. Und die aktive Wankstabilisierung mit ihren 48-Volt-Stellern und allem voran natürlich die Hinterachslenkung tun ihr Übriges. Selbst die tief ausgeschnittenen und auf der Langstrecke deshalb trotz einer vergleichsweise kommoden Komfort-Abstimmung nicht wirklich bequemen Sportsitze ergeben dann plötzlich einen Sinn.

Dass Porsche den neuen Panamera GTS ausgerechnet auf einer Rennstrecke präsentiert, hat einen einfachen Grund: Die Schwaben wollen damit nicht nur die Leistungslücke zwischen dem normalen S-Modell mit seinem 440 PS starken V6-Motor und dem Turbo mit 550 PS-V8 schließen. Sie wollen dem Panamera vor allem einen sportlichen Anstrich geben und ein wenig mehr Lust und Leidenschaft einhauchen.

Der Panamera GTS knackt die 300-km/h-Grenze

Denn auch wenn der Panamera mit dem Fließheck des Viertürers oder der Kombi-Klappe des Sport Turismo unter den gewöhnlichen Luxuslimousinen deutlich heraussticht, kann er im Grunde nichts wirklich besser als die Konkurrenz von Audi A8, BMW 7er und Mercedes S-Klasse. Sie alle bieten mindestens genauso viel Komfort und Platz, sie haben ein ähnlich modernes Ambiente, sind bei den Assistenten gleichauf oder meist ein bisschen voraus.

Und spätestens wenn man bei AMG oder bei Audi Sport nachfragt, geben sich die Konkurrenten auch in den Fahrleistungen nicht viel. Doch auf der Rennstrecke trennt sich die Spreu vom Weizen, und zumindest als GTS beweist der Panamera, wer hier am nächsten am Sportwagen ist. So handlich und agil jedenfalls fühlt sich keine andere Luxuslimousine an und keine hat so einen weiten Grenzbereich. Und ein Sprintwert von 4,1 Sekunden oder ein Spitzentempo knapp unterhalb von 300 km/h sind auch nicht von schlechten Eltern.

So beeindruckend sich der Protz-Porsche beim Powerplay benimmt, wird sich natürlich trotzdem niemand damit auf eine Rennstrecke verirren. Genauso wenig, wie jemand mit einem Cayenne jemals in schweres Gelände fahren wird.

Am Heck des Panamera GTS verbirgt sich der ausklappbare Spoiler des Turbos
Am Heck des Panamera GTS verbirgt sich ein ausklappbarer Spoiler
Quelle: Porsche/Daniel Wollstein
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Doch weil sich die Schwaben eben als Sportwagenhersteller verstehen, muss jedes ihrer Autos wenigstens ein bisschen Rundstreckentauglichkeit mitbringen. Denn was auf einem Formel-1-Kurs hilft, das kann auch auf einer Landstraße nicht schaden – zumindest wenn sie nicht so schnurgerade, leer oder flach, kurzum langweilig ist wie in Bahrain.

Leistungsstark und leidenschaftlich und gerne ein bisschen sportlicher als die Konkurrenz – das sind Tugenden, die bei einem Porsche nicht überraschen. Doch für den GTS lenken die Schwaben den Blick auch auf einen Punkt, der bei Porsche sonst nicht ganz so gerne strapaziert wird: den Preis.

Der ist für sich genommen ziemlich happig. Schließlich verlangen die Schwaben für den normalen Panamera GTS mindestens 138.493 Euro und für den Sport Turismo noch einmal knapp 3000 Euro mehr. Doch stellt man den rund 20.000 Euro Aufpreis zum normalen Panamera S die ganze Mehrausstattung gegenüber, wird der GTS beinahe zu einem Schnäppchen.

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