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  4. BMW 8er Coupé konkurriert mit Sportwagen wie dem Porsche 911

Auto der Woche 8er Coupé

Endlich baut BMW (fast) wieder einen Sportwagen

BMW 8er Coupé BMW 8er Coupé
Das neue BMW 8er Coupé tritt gegen Porsche 911, Mercedes-AMG GT und Aston Martin Vantage an
Quelle: www.daniel-kraus.com
Stark und schnell sind fast alle Modelle von BMW. Doch auf einen Sportwagen wie den M1 warten Fans seit Jahren vergebens. Wenn jetzt der neue 8er kommt, tut das Warten zumindest nicht mehr so weh.

Die Ersten werden die Letzten sein. In der Autowelt bekommen diese Erkenntnis seit Jahren die BMW-Entwickler schmerzlich zu spüren, vor allem wenn sie ihr Geld bei der M GmbH verdienen. Während die Konkurrenten bei der Mercedes-Tochter AMG einen selbst gemachten Sportwagen nach dem anderen auf die Straße bringen und sich selbst die sonst so unterkühlte Marke Audi so etwas Exklusives wie den R8 leisten darf, bleibt den Bayern nur die gründliche Veredelung der Serienmodelle.

Dabei war die M GmbH mit dem legendären M1 doch der erste Werkstuner, der ein wirklich eigenständiges Auto auf den Markt gebracht hat. Dummerweise ist dessen Ende jetzt fast 40 Jahre her. Seitdem träumen die Fans von einem Nachfolger, der würdiger ist als der romantische Z8 oder der futuristische und fahrerisch eher halb gare i8.

In diesen Tagen trägt die Münchner Vollgasfraktion allerdings ein breites und zufriedenes Grinsen im Gesicht. Denn zumindest durch die Hintertür kommen die Verfechter der ungetrübten Freude am Fahren jetzt tatsächlich noch zum Ziel.

Das Heck des BMW 8er Coupés erinnert an den 6er
Das Heck des BMW 8er Coupés erinnert an den 6er
Quelle: www.daniel-kraus.com

Wenn in ein paar Wochen zu Preisen ab exakt 100.000 Euro der neue 8er an den Start geht, ist das zwar noch immer kein reinrassiger Sportwagen, sondern eher ein Gran Turismo. Außerdem müssen die PS-Puristen auch noch einen Sechszylinder-Diesel und im neuen Jahr neben dem gerade so passenden Cabrio sogar einen viertüriges Gran Coupé erdulden. Aber mit dem M850i für 125.700 Euro baut BMW zum ersten Mal seit Jahrzehnten mal wieder ein Auto, das es sogar mit dem Porsche 911 aufnehmen kann – vom AMG GT ganz zu schweigen.

Das gilt nicht nur für das Design des extrabreiten Flachmanns, das mit der muskulösen Haube und den beiden Höckern auf dem Dach ebenso potent wie provozierend ist, mit Lust und Leistung spielt und das vor allem vom hinten, wenn einen der 8er überholt hat, ähnlich frech und fies wirkt wie ein ausgestreckter Mittelfinger, nur dass man ihn vorher in einen Samthandschuh gesteckt hat.

Handlich wie ein 4er, aber doppelt so stark

Das gilt ganz besonders fürs Fahren: Das Coupé ist mit seinem 530 PS und 750 Nm starken Achtzylinder von 4,4 Litern auf der Geraden schnell und sprintet bei Vollgas in 3,7 Sekunden schneller als mancher echte Sportwagen von 0 auf 100 km/h. Und wenn es nicht diese dämliche Selbstverpflichtung für alle BMWs diesseits der echten M-Modelle gäbe, wäre ganz sicher auch nicht schon wieder bei 250 Sachen Schluss.

Für ein Auto seines Formats ist der 8er, der streng genommen eigentlich ein GT ist, überraschend handlich und agil und hat tatsächlich das Zeug zum Rennwagen. Wenn er sich wie ein Dyson am Asphalt festsaugt und durch die Kurven schneidet wie ein warmes Messer durch weiche Butter, dann kaschieren die Bayern seine knapp fünf Meter und seine beinahe zwei Tonnen jedenfalls ausgesprochen wirkungsvoll – selbst wenn sie dafür einen hohen Aufwand treiben.

Ein Allradantrieb, der, wann immer möglich, der Hinterachse den Vorzug gibt, ein elektronisch geregeltes Sperrdifferenzial im Heck, die Allradlenkung und eine sehr präzise, sehr direkte Fahrzeugführung – da wird der 8er auf der Landstraße fast so handlich wie ein 4er – nur dass er eben bald doppelt so viel Dampf hat.

Das Cockpit des 8er ist sehr fahrerorientiert
Das Cockpit des 8er ist sehr fahrerorientiert
Quelle: www.daniel-kraus.com

Das Einzige, was dem 8er zum echten Sportwagen noch fehlt, das sind eine gewisse Exklusivität und eine höhere Endgeschwindigkeit. Doch für beides ist Abhilfe in Sicht. Schließlich läuft sich in Garching bereits ein M8 warm, den man mit Fug und Recht auf 650 PS und mehr als 300 km/h schätzen darf.

Klar, auch das ist kein waschechter und vor allem eigenständiger Sportwagen. Doch nach 37 Jahren des Wartens muss man damit wahrscheinlich schon zufrieden sein. Mehr ist in Zeiten wie diesen aus München offenbar nicht zu erwarten.

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