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PS WELT Innovative Ideen

Kostenlose Autowäsche für Falschparker

Sauberes Auto und ein Bittschreiben für mehr Rücksichtnahme im Verkehr bei Verstößen? Sauberes Auto und ein Bittschreiben für mehr Rücksichtnahme im Verkehr bei Verstößen?
Sauberes Auto und ein Bittschreiben für mehr Rücksichtnahme im Verkehr bei Verstößen?
Quelle: Getty Images
Neue Ideen im Umgang mit Drogendealern könnten auch im Straßenverkehr erfolgreich sein. Belohnung statt Bestrafung ist ein Konzept, das man probieren sollte, findet unser Autor und freut sich schon.

Berlin ist, auch wenn es nicht so aussieht, selbstverständlich die modernste und innovativste Metropole der Welt, und Kreuzberg ist der Nabel derselben. Und so wie ein Nabel lästige Fussel anzieht, zieht Kreuzberg eben Probleme an.

Gut, dass dieser Stadtteil von fortschrittlichen Politiker*innen regiert wird, die sich nicht scheuen, auch ungewöhnliche Wege zu gehen, und den Kopf gerne leer für neue Ideen halten.

Das zeigte sich jüngst auch wieder am Beispiel der Drogendealer im Görlitzer Park. Die Innovationen selbst verstecken sich allerdings unnötigerweise in umfangreichen Broschüren und Handlungskonzepten, die ziemlich schwer lesbar sind, nicht nur weil so viele Wörter seltsame * enthalten.

Da steht zu befürchten, dass die allgemeine Öffentlichkeit nicht alles mitbekommt. Gut also, dass der „Tagesspiegel“ die wichtigsten Ideen für uns Normalsterbliche zusammengefasst hat.

Liebe Drogendealer, bitte nehmt Rücksicht!

Gemeinerweise wird in diesem ansonsten überaus lesenswerten Artikel den in Kreuzberg Zuständigen jedoch eine gewisse Resignation unterstellt, nur weil diese davon ausgehen, dass der Drogenhandel auch in Zukunft zwar illegal, aber eben auch erhalten bleiben wird. Ja mehr noch, die progressiven Politiker/innen wollen ausdrücklich nicht, dass nur eine einzige Gruppe (gemeint sind die Drogendealer) als „Problemverursacher“ gesehen wird, sondern alle Betroffenen in ihre „Lösungen“ mit einbeziehen.

Gewalt in Berlin droht zu eskalieren

Wieder haben in Berlin Autos gebrannt. Mindestens sechs Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Seit der Räumung eines Szenetreffs im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg droht die Gewalt zu eskalieren.

Quelle: Die Welt

Ja, was soll denn daran falsch sein? Vorbildlich ist das. Und es stimmt ja auch, die Dealer gefährden zwar die Gesundheit ihrer Mitmenschen, und hier besonders der Kinder, aber sie selbst werden schließlich auch geächtet, beschimpft und drangsaliert, nicht zuletzt durch Polizeikontrollen.

Die fortschrittlichste Verwaltung der fortschrittlichsten Stadt der Welt setzt daher nicht auf bedrohliche Razzien und unangenehme Polizisten, sondern verstärkt auf in der jeweiligen Landessprache verfasste Flyer, in denen die Drogendealer um Rücksichtnahme gebeten werden sollen.

Vorsicht vor unterschwelligem Rassismus!

Eine lobenswerte Idee, bei der ich nur zu bedenken geben möchte, dass diese Faltbroschüren auch wirklich in allen Sprachen der Welt abgefasst werden müssen; sonst befürchte ich, dass besonders feinfühlige Bürger einen unterschwelligen Rassismus wittern werden.

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Denn die Muttersprachler der Sprachen, in denen die Flyer zur Verfügung gestellt werden, werden, so könnte man argumentieren, ja schon durch die bloße Existenz der Flyer in ihrer Heimatsprache unter einen schlimmen Generalverdacht gestellt – nämlich potenzielle Drogendealer zu sein. Aber hier sollte man erst einmal abwarten und gegebenenfalls gemeinnützige Übersetzerdienste anbieten (Dialekte nicht vergessen).

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Ich finde alle Kreuzberger Ideen gut und erwarte nun eine rasche Umsetzung auch in anderen Bereichen, nicht zuletzt im Straßenverkehr. Denn auch für viele, nicht nur ältere oder betrunkene, Fahrerinnen und Fahrer sind Polizeikontrollen eine unschöne Erfahrung, die durchaus traumatisierende Wirkung haben können.

Man muss echte Dealer von Wichtigtuern unterscheiden

Statt Polizisten sollten – analog zum Görlitzer-Park-Modell – besser „Straßenläufer*innen“ die Runden drehen und Falschparker und Raser, in möglichst vielen Sprachen, um Verständnis und Rücksichtnahme bitten. Auch „Straßenparlamente“ fände ich persönlich eine prima Sache. Da setzten sich dann alle an einen Tisch, die die Straße nutzen: Radfahrer, Raser und ganz normale Rollbrettfahrer.

Berlin, Bremen und NRW am gefährlichsten für Polizisten

Die Angriffe auf Polizeibeamte häufen sich. In Berlin wurde ein Polizistin bei einer Routinekontrolle krankenhausreif geprügelt. Die Gewerkschaft der Polizei rechnet mit einem weiteren Anstieg der Übergriffe.

Quelle: Die Welt/Erdmann Hummel

Dann muss man eben einmal schauen, warum für einige Verkehrsteilnehmer bestimmte Straßen unangenehme Erfahrungen sind oder gar Ängste auslösen. Wichtig wäre allerdings, dass auch wirklich nur Betroffene zu Wort kommen und sich bei Abstimmungen beteiligen dürfen.

Man müsste also die echten, lokalen Raser irgendwie von einfach zu schnell fahrenden „Touristen“ unterscheiden können – genauso wie man die echten, eingesessenen Dealer, die das Recht haben, als authentische „Nutzergruppe“ im „Beirat“ mitzubestimmen, wohin es mit dem Park gehen soll, vom bloßen Wichtigtuer, der mit ein paar Gramm Marihuana umherschlendert, unterscheiden können muss.

Wie wäre es mal mit „Waschläufer*innen“?

Sonst könnte ja jeder daherkommen und sich aufspielen oder seine absurden Vorstellungen auf Steuerzahlerkosten umsetzen oder zumindest aber in aufwendigen Broschüren dokumentieren lassen.

Ach, ist das wieder alles kompliziert.

Vielleicht sollten wir einfach einfach anfangen, nämlich mit den Falschparkern, die es ja auch in Kreuzberg geben soll. Man muss ja nicht sofort schmerzhafte Knöllchen verteilen, die am Ende sowieso nicht zu mehr Einsicht oder gar Rücksichtnahme führen. Die Konzentration auf den schnöden Mammon hat die Welt noch nie verbessert.

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Wie wäre es stattdessen, wenn man „Waschläufer*innen“ durch die Straßen gehen lässt, die, mit einem Eimer lauwarmen Wassers, milder Seifenlauge und supersoften Schwämmen ausgestattet, die falsch parkenden Pkw erst behutsam säubern und im Anschluss mit kleinen Informationsschriften, in denen möglichst vielsprachig um Rücksichtnahme im Straßenverkehr gebeten wird, ausstatten? Ganz prima wäre das.

Es soll ja besonders viele arbeitslose Anwälte geben, vielleicht bieten die Waschläufer*innen also auch gleich eine kostenlose Rechtsberatung an. Nur für den Fall, dass sich doch noch einmal eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter vom Ordnungsamt in die Gegend verirrt.

* Ganz Hartgesottene klicken bitte hier.

Polizei zieht sich aus dem Görlitzer Park zurück

Schluss mit dem Drogenhandel im Görlitzer Park. Das war das erklärte Ziel von Innensenator Frank Henkel (CDU). Doch seine Null-Toleranz-Politik scheitert: Die Polizei verliert die Kontrolle im „Görli“.

Quelle: Die Welt

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