In der letzten Woche entbrannte in den Medien sowie auf Social Media eine Diskussion um die Kürzung des Elterngeldes, bei der es um so viel mehr geht: Nämlich um eine wohlsituierte Gruppe, die Aufsteigern den Wunsch nach einem besseren Leben neidet.
„Nur“ 60.000 Familien soll die Elterngeldkürzung betreffen. Das klingt erst mal nicht nach wahnsinnig viel. Dann geht es um ein zu versteuerndes Gesamteinkommen von 150.000 Euro, was in den meisten Fällen ein Brutto-Einkommen von rund 180.000 Euro bedeutet. Das wiederum klingt nach einer Unsumme Geld, von der manche nur träumen können.
Wir reden hier von zwei Personen, die – teilt man es gerecht auf – um die 90.000 Euro Brutto-Jahresgehalt verdienen. Das ist allerdings in den meisten Fällen das Standard-Gehalt eines Mitarbeiters in Führungsposition (D-Level) in einem Unternehmen oder Start-up. Netto hat man in so einem Fall um die 4000 Euro raus. Wer in einer deutschen Großstadt lebt und Miete zahlen muss, für den bleiben von diesen 4000 Euro netto nur noch die Hälfte übrig. Ergo 2000 Euro, von denen man – wenn man das deutsche Rentensystem verstanden hat – auch noch eine private Altersvorsorge bezahlt.