Sie sind trächtig, ihr Bauch ist kugelrund, und zudem tragen sie jetzt am Frühlingsanfang noch viel Wolle. „Dadurch sind sie an sich schon mal sehr breit“, erklärt Milchschaf-Bauer Redlef Volquardsen aus Tetenbüll der Osnabrücker Zeitung. Wenn dann noch die Sonne scheint, juckt es die Schafe. „Sie wälzen sich dann auf dem Boden und schaffen sie es oft nicht mehr, mit ihren kurzen Beinen wieder auf den Boden zu kommen. Dann sind die Tiere auf unsere Hilfe angewiesen. Ein Schweizer Tierarzt erklärt uns:
Im schlimmsten Fall können die Tiere sogar sterben, wenn ihnen niemand hilft und sie so liegen bleiben.
„Es ist ein rein mechanisches Problem: Schafe können ihre Beine nicht so ausdrehen wie beispielsweise wir Menschen. Sie kommen nicht mehr hoch, und irgendwann sind sie so geschwächt, dass sie es gar nicht mehr versuchen“, so der Veterinär.
Die Gebärmutter und andere Organe drücken auf die Blutgefäße und die Lunge. Der Kreislauf wird geschwächt, es kann zu einem Kreislaufschock oder Atemstillstand kommen. Außerdem können Raubtiere oder Vögel die wehrlosen Schafe attackieren.
Krähen könnten beispielsweise auf ihren nackten Bäuchen und Unterleib landen und ihnen Fleisch oder die Augen auspicken.
Doch wie genau kannst du jetzt helfen?
Zunächst solltest du dich vergewissern, dass kein Schafbock und kein Herdenschutzhund mit auf der Weide sind. Wenn doch, solltest du sie besser nicht betreten, sondern den Schäfer kontaktieren.
Ansonsten näherst du dich langsam und ruhig der Aue. Dann packst du das Schaf an Becken und Hals in die Wolle und drehst es auf die Seite.
Das Schaf kann manchmal noch etwas benommen sein und in dieser Position verharren. Du solltest noch so lange bei ihm bleiben, bis es wieder auf seinen eigenen Beinen steht. Wenn du das Gefühl hast, dass es sich nicht erholt, informiere den Schäfer, der sich weiter um sein Tier kümmern kann.
Einigen Tierschützern geht diese Hilfe für Schafe allerdings noch nicht weit genug.
Die Peta-Jugendkampagne „Peta Zwei“ zum Beispiel findet es zwar auch wichtig, dass man Schafe, die rücklings auf der Weide liegen, rettet. Sie gehen mit ihren Forderungen in einem Online-Beitrag aber noch einen Schritt weiter: „Dass viele Schafe inzwischen dauerhaft so dickes Fell haben, dass es ihnen gefährlich werden kann, liegt an der Zucht durch den Menschen. Und solange wir Wolle kaufen, wird die nicht aufhören.“ Die Tierschützer empfehlen stattdessen, Kleidung aus Baumwolle und Kunstfasern zu tragen.