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Die letzten Stunden im Leben von Starkoch Anthony Bourdain

Starkoch Anthony Bourdain reiste als TV-Moderator für kulinarische Neuigkeiten um die Welt. Was machte ihn unglücklich? Starkoch Anthony Bourdain reiste als TV-Moderator für kulinarische Neuigkeiten um die Welt. Was machte ihn unglücklich?
Starkoch Anthony Bourdain reiste als TV-Moderator für kulinarische Neuigkeiten um die Welt. Was machte ihn unglücklich?
Quelle: WireImage/Isaac Brekken
Eine neue, nicht autorisierte Biografie zeichnet die letzten Stunden des TV-Stars Anthony Bourdain nach. Und gibt Einblicke in die rohen Beziehungsdynamiken zwischen ihm und seiner Partnerin Asia Argento.

Wenn die Details aus der Biografie „Down and Out in Paradise: The Life of Anthony Bourdain“ stimmen, war der amerikanische Starkoch Anthony Bourdain zum Lebensende hin ein gebrochener Mann: „Ich hasse es, berühmt zu sein. Ich hasse meinen Job“, schrieb Bourdain demnach in einer Textnachricht an seine Ex-Partnerin Ottavia Busia, die ihm zeitlebens eine wichtige Bezugsperson war. „Ich lebe einsam und in ständiger Ungewissheit.“ Bourdain spritzte sich zu diesem Zeitpunkt schon regelmäßig Steroide, trank bis zur Bewusstlosigkeit und suchte Prostituierte auf.

Ab der Jahrtausendwende hatte sich Bourdain immer weiter zum Karrierehöhepunkt gerobbt. Sein Buch „Geständnisse eines Küchenchefs. Was Sie über Restaurants nie wissen wollten“ brachte ihm internationalen Erfolg ein. Er schrieb darin über die mangelnde Hygiene in Restaurants, aber auch über den masochistischen Hang eines Kochs, sich 16 Stunden am Tag hinter den Herd zu stellen. Bourdain bekam mehrere TV-Shows, mit dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama schlürfte er Nudelsuppe in Vietnam. Die explorative Art, mit der Bourdain Geschichten suchte und erzählte, veränderte auch den Blick auf seinen Berufsstand.

Bourdain und Obama in Hanoi:

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Wie wenig vom zumindest öffentlich lebensbejahenden Bourdain zum Ende seines Lebens übrig blieb, zeigt der amerikanische Journalist und Autor Charles Leerhsen nun auf 320 Seiten in seiner unautorisierten Biografie über den Starkoch. Leerhsen führte mehr als 80 Interviews, las Textnachrichten und Mails von Bourdains Handy. Familienmitglieder und Bekannte des verstorbenen Kochs versichern, nicht mit Leerhsen gesprochen zu haben, bestätigen aber weitestgehend die Glaubwürdigkeit des Buches.

Darin offenbart sich Bourdains Leben wie ein emotionaler Trümmerhaufen, den er nicht mehr zu einem Aufbäumen zusammenkehren konnte. Seinen Ehrgeiz und die dazugehörende Maßlosigkeit – Bourdain gab seinen Drogenkonsum von Beginn an offen zu – hatte er lange in beruflichen Erfolg kanalisieren können, doch irgendwann schien diese Methode für ihn nicht mehr zu funktionieren. Am 8. Juni 2018 beging Bourdain in einem französischen Hotelzimmer Suizid.

„Ich glaube, ganz am Ende, in den letzten Tagen und Stunden, wurde ihm klar, was er geworden war“, mutmaßt Leerhsen den Grund dafür. Für ihn ist die Sache eindeutig: Die Beziehung zu Asia Argento hat Bourdain aus der Bahn geworden. Sein Liebeskummer, seine Eifersucht, seine Depressionen seien unerträglich geworden. Aber auch Argento soll rasend vor Eifersucht gewesen sein, wenn Bourdains Ex-Partnerin Ottavia Busia gemeinsame Fotos postete.

Bourdain und Argento waren seit 2016 ein Paar. Er ein weltweit bekannter Koch, sie erfolgreiche Schauspielerin aus Italien. Die wenigen Tage im Jahr, die sie sich sahen, verbrachten sie im Fünfsternehotel de Russie in Rom.

Anthony Bourdain und Asia Argento zeigten ihre Liebe regelmäßig öffentlich, hier bei den Emmy-Awards 2017 in Los Angeles
Anthony Bourdain und Asia Argento bei den Emmy-Awards 2017 in Los Angeles
Quelle: FilmMagic/Jason LaVeris

Bourdain, schreibt Leerhsen, schien alles für den Erhalt der Beziehung mit Argento zu tun. Er unterstütze seine Partnerin und ihre Freunde finanziell und stand ihr öffentlich in der #MeToo-Bewegung zur Seite, nachdem sie Harvey Weinstein sexuellen Missbrauch in einem Hotelzimmer vorgeworfen hatte. Als herauskam, dass Argento als damals 37-Jährige mit einem Minderjährigen geschlafen hatte, bezahlte Bourdain 380.000 US-Dollar an den Geschädigten. „Ich erwische mich dabei, wie ich hoffnungslos in diese Frau verliebt bin“, schrieb Bourdain in einer Textnachricht.

Bourdain und Argento sollen eine „offene Beziehung“ geführt haben, die also auch andere Liebesbekanntschaften erlaubte. Doch damit schien der Starkoch nicht klar gekommen zu sein. Fünf Tage vor seinem Tod wurde Argento mit dem französischen Reporter Hugo Clément fotografiert, die beiden tanzten in der Lobby des Hotel de Russie. Dem Ort also, den Bourdain für sich und Argento vorgesehen hatte. Er schrieb ihr eine Nachricht: „Ich hege keinen Groll. Ich bin nicht eifersüchtig, weil du bei einem anderen Mann bist. Ich besitze dich nicht. Du bist frei, das habe ich dir immer gesagt, und zu diesem Versprechen stehe ich. Aber du warst rücksichtslos mit meinem Herzen. Mein Leben. Im Russie ... Es ist das, was wehtut.“ Gleichzeitig bat er um Gnade für seine Kränkung. Argento erwiderte, dass sie seine Besitzansprüche nicht mehr ertrage.

So funktioniert eine „offene Beziehung“

Ein Tag verging, Bourdain war weiterhin bei den Dreharbeiten im französischen Elsass für eine CNN-Produktion. Nach dem Drehtag ging er allein aus und trank viel, so dokumentiert es Leerhsens Protokoll. Dann hatten Bourdain und Argento ihren letzten Austausch:

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Bourdain: „Kann ich irgendetwas tun?“

Argento: „Hör auf, mir auf den Sack zu gehen.“

Bourdain: „OK“

An diesem Abend starb Bourdain, er wurde 61 Jahre alt.

Nach seinem Tod trauerte Argento öffentlich um Bourdain und schrieb: „Er war meine Liebe, mein Fels, mein Beschützer“. Immer wieder wurde ihr vorgehalten, mit ihrem Verhalten die Situation eskaliert zu haben. Von der Öffentlichkeit mit den rüden Textnachrichten vor Bourdains Tod konfrontiert, reagierte Argento unversöhnlicher: Auf Instagram postete sie ein Foto von sich mit der Aufschrift „Hör auf, mir auf den Sack zu gehen“ (engl. „Stop busting my balls“).

In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Sollten Sie selbst das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie anonym Hilfe von Beratern, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. Weitere Hilfsangebote gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

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