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Essen & Trinken Cidre bis Perlwein

Die perfekten Drinks für die letzten Sommerabende

Garantiert nicht aus Trauben: fruchtig sprudlige Alternativen zu Champagner und Sekt Garantiert nicht aus Trauben: fruchtig sprudlige Alternativen zu Champagner und Sekt
Garantiert nicht aus Trauben: fruchtig sprudlige Alternativen zu Champagner und Sekt
Quelle: Illustration: Katja Fischer/Montage: Welt Edition
Apfel- oder Rhabarberschorle ist zu schnöde - und Champagner zu festlich? Etwas Glamour bekommt der Feierabend auch mit Schaum- oder Perlweinen. Sieben süffige Vorschläge, mit oder ohne Alkohol.

Es ist – Regengüsse hin oder her – laut Kalender unzweifelhaft Sommer, und zwar gar nicht mehr so lange. Allerhöchste Zeit für etwas kühles Prickeln im Glas. Und es muss ja nicht immer Sekt oder Selters sein. Oder Saftschorle. Schaum- oder Perlweine aus Äpfeln, Birnen, Rhabarber und anderem Obst sind eine Alternative, mit der man vielen Menschen noch etwas Neues serviert. Selbst mit Champagner können einige der Sprudler locker mithalten.

Während Sekt ein vom deutschen Weingesetz geschützter Begriff ist und nur aus Trauben hergestellt werden darf, legt der Begriff Schaumwein zunächst nur die Produktionsmethode fest, in diesem Falle die Flaschengärung mit Druck über drei Bar. Der Druck nimmt alle Getränke in die Schaumweinsteuerpflicht, egal ob Sekt oder Fruchtschaumwein. Dafür dürfen Schaumweine aus jedem beliebigen, vergärbaren Grundprodukt hergestellt werden, sofern dies auf dem Etikett deklariert wird.

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Um die Steuer zu umgehen, können Getränke alternativ mit Kohlensäure angereichert werden, solange sie unter drei Bar liegen. Diese werden dann Perlwein genannt, tauchen aber auch unter Namen wie Secco oder ähnlichen Derivaten in den Regalen der Getränkehändler auf. Ganz gleich ob die Kohlensäure aus natürlicher Gärung stammt oder zugesetzt wurde: Blasen adeln jedes Getränk, zudem ist der Alkoholgehalt der Fruchtschaum- und Perlweine oft niedriger als bei Sekt, es gibt sogar welche ohne Umdrehungen. Hier unsere sieben Top-Tipps für den Sommer, fast allesamt mit etwas Promille, aber garantiert nicht aus Trauben gewonnen.

1. 2015 Reum, Boblende Rhabarber, Cold Hand Winery, Dänemark. Rhabarber-Schaumwein Brut Nature, 9%

Im Jahr 2010 hängte der dänische Internatsleiter Jens Skovgaard seinen Job an den Nagel, um sich ganz der Produktion von Wein zu widmen – von Fruchtwein. Die Produkte seiner Ost-Jütlander Coldhand Winery gehören seitdem zum Besten, was man auf dem Markt für Geld bekommen kann. Begonnen hat alles mit Apfelwein, mittlerweile wird die Produktpalette ergänzt durch Wein, Likör und Brandy aus Kirschen, Cassis, Stachelbeeren und natürlich: Rhabarber.

Das Trendgemüse, das sich in den letzten Jahr landesweit als Schorle etablieren konnte, wird von Skovgaard versektet wie ein klassischer Champagner. Mit zero dosage, also null Gramm Restzucker, liefert dieser knalltrockene Schaumwein die Essenz des Rhabarbers. In zartem Rosa fließt er ins Glas, und sofort füllt das Aroma vollreifen Rhabarbers den Kelch. Trocken mit distinktiver Rhabarbernote und der zarten, herben Adstringens der Oxalsäure ist er die derzeitige Obst-Extravanganza par excellence. Obacht, limitierte Mengen!

www.bossamundo.com, 29,90 Euro

2. 2015 Cidre brut, Cidre 2 Table, Cyril Zangs, Normandie, Frankreich, 3,5%

69 verschiedene alte Apfelsorten finden zusammen in einer Flasche Cidre. Im Herzgebiet des Calvados in der Normandie produziert Cyril Zangs diesen Cidre naturel. Das bedeutet, dass herzlich wenig getan wird, um den Saft zu Cidre werden zu lassen. Kein Gift, alles Handarbeit, mit alter Korb-Presse gepresst und danach spontan vergoren. Zu Ende gegoren auf der Flasche, markiert er ein neues Premium-Segment im Cidre-Bereich – ein hundertprozentiges Handwerksprodukt statt industrieller Langeweile. In der Nase klare Apfelaromatik nach angeschnittenem, leicht braunem Apfel und Apfelschalen, dazu kommen feine Gewürznoten. Am Gaumen ist er von hedonistischer Saftigkeit und wirkt mit moderatem Restzucker eher trocken. Die Kohlensäure unterstützt den Trinkfluss, das zarte Gerbstoff-Korsett gibt ihm Kontur.

www.zuehlke-hamburg.de, 13 Euro

3. CUVÉE XVII, Apfel mit Kastanie, Kystin, Sasha Crommar, Bretagne, Frankreich, 4%

Es besteht in Frankreich ein Glaubenskrieg, ob der beste Cidre aus der Normandie oder aus der Bretagne kommt. Dort vergärt Sasha Crommar die 17 namensgebenden Grundprodukte zu dieser außergewöhnlichen Cuvée. 16 Sorten Äpfel werden zusammen mit rohen, zerstoßenen Kastanien aus Redon eingemaischt und ergeben diesen spektakulären Schaumwein, der Grenzen des Genres sprengt. In der Nase mischen sich Aromen von vollreifen roten Äpfeln mit Apfelmus, rauchigen Noten und dem distinktiven Geruch von Maronen, der zwischen Marzipan und gerösteten Kastanien pendelt. Auch die Maronencreme der französischen Patisserie findet sich hier in der Nase eindeutig wieder. Am Gaumen mit saftiger Frucht und derart fein balancierter Marone, dass es nur so zischt. Die Süße untermalt ohne Aufdringlichkeit diese Melange, die Kohlensäure dient als Trinkbeschleuniger und lässt uns schnell vor leeren Gläsern sitzen. Sanfte vier Volumenprozent versprechen reueloses Nachschenken.

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www.weinhalle.de 11,50 Euro

4. Birnenschaumwein, Weingut Kirchmayr, Weistrach, Mostviertel, Österreich, 7%

Das Mostviertel in Österreich hat eine lange Geschichte der Produktion von Schaumweinen aus Äpfeln und Birnen. Dieser Birnenschaumwein vom Familienbetrieb Kirchmayr ist trocken ausgebaut und wie ein Champagner nach alter traditioneller Methode auf der Flasche vergoren. Die Früchte für diesen Sprudler stammen ausschließlich von ökologisch bewirtschafteten Streuobstwiesen. In der Nase strahlt er mit einer Reintönigkeit, die sofortigen Schluckreiz zur Folge hat. Im Antrunk ist er präzise und klar mit sanfter Säure und ohne überflüssigen Zierrat. Mit fein schäumendem Mousseux ist seine Perlage eher unterstützend als dominant, und auch am Gaumen brilliert die satte Birnenfrucht, ohne durch Süße maskiert zu werden. Ein exzellenter Aperitif, der sich auch zu sommerlichen Salaten mit fruchtigen Komponenten oder leichten Desserts hervorragend eignet.

www.weinhalle.de 11,40 Euro

5. CUVÉE No. 8, Stachelbeere, Unreifer Apfel, Douglasienspitzen, Manufaktur Jörg Geiger, Schwäbische Alb, alkoholfrei

Jörg Geiger ist eine feste Größe unter den Apfel-Schaum- und Perlwein-Produzenten. Seine Spezial-Cuvées schreiben die Geschichte der Fruchtschaumweine neu: Die No. 8 vermählt Stachelbeeren mit unreifen, grünen Äpfeln und Douglasienspitzen (dem frischen Grün vom Nadelbaum) Bronzefenchel, Borretsch und Scharfgarbe runden die Melange ab. Dieser Prisecco (so nennt sich Prosecco ohne Alkohol) ist nicht flaschenvergoren, sondern mit Kohlensäure versetzt, was dem Genuss dieser einzigartigen Komposition keinen Abbruch tut. Mit feiner, klarer und säurebetonter Apfelaromatik zeigt sich die Stachelbeere präsent wie auf einem Servierteller. Die Kohlensäure ist feinperlig wie eine zarte Halskette und nimmt die Früchte mit ins lange, kräuterwürzige Finish. Ein Getränk, das zeigt, dass guter Geschmack und Komplexität auch ohne Alkohol auskommen.

www.nurgutes.de, 9,50 Euro

6. 2015 Poiré Granit, Poiré de Poiriers Anciens sur Granit, Eric Bordelet, Normandie, Frankreich, 2,5%

Eric Bordelet arbeitete als Sommelier in der Pariser Spitzen-Gastronomie, bevor er zurück in seine Heimat ging, um seine Vision eines Spitzen-Cidres zu verwirklichen. Bordelet erkannte der Wert der teils über 300 Jahre alten Birnbäume, die nurmehr kleine, dafür hocharomatische Früchte liefern und kommerziell kaum attraktiv schienen, zu gering war ihr Ertrag. Er erkannte auch den Wert der kargen, vom Schiefer durchzogenen Granitböden und den immensen Reichtum der 14 alten Kultursorten, die für die Komplexität seiner Birnen-Cidres sorgen.

Cidre darf nach französischem Gesetz nicht allein aus Äpfeln, sondern auch aus Birnen hergestellt werden, wird jedoch zur besseren Unterscheidung meist als Poiré vermarktet. Der 2015 Poiré Granit ist Bordelets Spitzenprodukt und wird hergestellt wie vor 100 Jahren: Die Früchte aus ökologischer Bewirtschaftung werden ausschließlich von Hand gelesen und dann zunächst gelagert, um überflüssiges Wasser zu verdunsten. Danach werden sie mit einer alten Kelter von Hand gepresst und spontan vergoren. Die zweite Gärung ohne Zugabe von Zucker sorgt für das hoch animierende, kleinperlige Mousseux. Mit dem Poiré Granit hat Bordelet eine Benchmark für Birnenschaumwein geschaffen. Ein Produkt, das keinen Grund braucht, um sofort im Stehen ausgetrunken zu werden – es ist der alleinige Grund.

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www.weinpunktonline.de, 22,50 Euro

7. 2016 Mädesüß, Bernulf Schlauch, Langenburg-Bächlingen, Hohenlohe, 3,5%

Bei Bernulf Schlauch kommt alles in die Flasche, was sich in der Hohenlohe sammeln lässt: Holunderblüten, Rosenblätter, Akazienblüten und Mädesüß. Er setzt konsequent auf wild wachsende Grundzutaten für seine Schaumweine, die er stets selbst sammelt. Das Mädesüß stammt aus der Familie der Rosengewächse, wächst auf feuchten Wiesen sowie an Flussufern und hat seinen Namen wahrscheinlich daher, dass es nach dem Mähen einen süßen Duft verströmt. Dazu ist es aromatisch interessant und wurde seit je Getränken für höhere aromatische Komplexität zugesetzt. Auch in der Medizin war Mädesüß auf Grund seines natürlichen Gehalts an Acetylsalizylsäure geschätzt, dem Wirkstoff, der auch in Aspirin enthalten ist.

Aus dem Glas strömen florale Aromen, die tatsächlich an Rosenduft erinnern, aber auch an Erdbeeren und blühende Sommerwiesen. Am Gaumen spiegeln sich die floralen Noten und sind unterlegt von einer aparten Süße und feinperliger Kohlensäure. Ein Getränk, das den Sommer wie kaum ein anderes proklamiert und sich zum Aperitif im Rosengarten ebenso eignet wie als Glas zur nachmittäglichen Patisserie – oder als Reparaturschoppen gegen Kopfweh am nächsten Morgen. Charmante 1,8 Volumenprozent bagatellisieren alle Vorsichtsmaßnahmen.

www.holunderzauber.de, 13,10 Euro

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