Henriette Caillaux, Ehefrau des französischen Finanzministers und Ex-Premiers Joseph Caillaux, erschießt am 16. März 1914 den Chefredakteur der angesehenen Pariser Zeitung „Le Figaro“, Gaston Calmette.
Zuvor hat der nationalistische „Figaro“ in einer Kampagne den Radikalsozialisten Clamette scharf attackiert, dem er wegen seines Versöhnungskurses gegenüber dem Deutschen Reich unpatriotisches Verhalten vorwirft.
In dieser Situation werden dem Chefredakteur die Liebesbriefe zugespielt, die Caillaux während seiner ersten Ehe mit der da ebenfalls noch verheirateten Henriette gewechselt hat. Calmette publiziert sie.
Der Prozess gegen Henriette Caillaux findet während der Julikrise nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares in Sarajewo statt. Wegen „unkontrollierbarer weiblicher Emotionen“ wird Madame Caillaux freigesprochen, was zu scharfen Protesten in Frankreich führt.