Die lokale Zeitung hatte extra einen Reporter auf den Marktplatz von Glückstadt geschickt. Schließlich passierte kurz vor Weihnachten vermeintlich Gruseliges im hohen Norden nahe Itzehoe. Passanten, so war später zu lesen, mussten mitansehen, wie von ihren EC- und Kreditkarten Daten ausgelesen wurden, einfach so, mit einer kostenlosen App, installiert auf einem gewöhnlichen Smartphone. Es reichte, das Handy an die Karte zu halten. „Das gibt’s doch nicht“, wurde ein Rentner zitiert, überrascht und erschrocken sei er gewesen.
Es war nur eine Demonstration. Die örtliche Polizei und der Opferschutzverein Weißer Ring wollten demonstrativ Zweifel säen. Sie warnten vor der angeblichen Gefahr der neuen Bank- und Kreditkarten – vor jenen Karten mit den vier symbolischen Funkwellen als Logo, bei denen es reicht, sie wenige Zentimeter vor ein Kassenterminal zu halten, um zu bezahlen. Doch bei genauer Betrachtung ist die Warnung vor Datenklau ein fragwürdiges Spiel mit der Angst.