„Auf der Bank bringt Geld ja nichts mehr“, benennt Abdullah Yalcin, Experte beim Kölner Uhrenhändler Cologne Watch, einen der Gründe für den Preisboom bei Luxusgütern, der keineswegs nur Uhren umfasst. Viele würden sich etwas Schönes gönnen, einen Traum erfüllen, statt ihr Erspartes auf dem Konto liegen zu lassen, während die Inflation gleichzeitig die Kaufkraft auffrisst.
Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken, die in Europa immer mehr in eine Negativzinspolitik umschlägt, ist jedoch nur ein Grund für die Rallye der wahren Werte, die zum Beispiel auch Luxushandtaschen und edle Weine erfasst hat. Und natürlich: Kunst. Es gibt schlicht auch mehr reiche und superreiche Menschen auf der Welt, die sich auf die wenigen begehrten Sammelgüter stürzen. Da sich das Wahre, Schöne, Gute nicht beliebig vermehren lässt, gehen die Preise unweigerlich nach oben.
Solange das Paradigma herrscht und die Bevölkerung mit Millionenvermögen wächst, wird sich der Boom bei Kunst und Luxusgütern fortsetzen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Einsteiger beliebig zuschlagen können. Sammlermärkte sind voller Tücken. WELT erläutert Chancen und Risiken.