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Die Nations League ist ein Witz – und ab jetzt wird es noch absurder

Ressortleiter Sport
Von Fußball-Euphorie war bei der Nations League wenig zu spüren – und perspektivisch wird der internationale Fußball für noch mehr Bauchschmerzen sorgen Von Fußball-Euphorie war bei der Nations League wenig zu spüren – und perspektivisch wird der internationale Fußball für noch mehr Bauchschmerzen sorgen
Nationalspieler Timo Werner beim Spiel gegen Italien
Quelle: pa/dpa/Marius Becker
Die Nations League hat alle schlimmen Befürchtungen bestätigt: Ausgelaugte Spieler werden in einen Kampf ohne jede Aussagekraft geschickt. In der Vorweihnachtszeit folgt die fragwürdige WM in Katar. Und danach geht es mit den Fifa-Absurditäten erst richtig los.

Eigentlich wäre heute Fußball-WM. Fernseher im Garten, Grill angeheizt, ein kühles Getränk – so sieht der Sommer für Fußballfans alle zwei Jahre aus. Diesmal nicht, weil der Weltverband Fifa sein Premiumevent nach Katar verhökerte, wo es zu dieser Zeit schlicht zu heiß für körperliche Betätigung ist.

Ein wenig gefüllt wurde die Lücke mit einem merkwürdigen Wettbewerb namens Nations League, den sich das europäische Pendant Uefa ausgedacht hat. Dieser zwang alle Nationen Europas nach einer kräftezehrenden Saison noch einmal zu vier Pflichtspielen binnen elf Tagen. Das Ergebnis: ausgelaugte und urlaubsreife Spieler, die ohne Pause (wie vor einer WM üblich) in einen Kampf geschickt werden, den keiner von ihnen wirklich gewinnen will.

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Gerade die Auftritte der Topnationen zeigen, wie wenig Aussagekraft diese Veranstaltung hat: Deutschland mogelte sich mit drei Unentschieden sowie einem immerhin überzeugenden Sieg durch und schnitt damit noch ordentlich ab. Europameister Italien schmierte genauso ab wie der EM-Zweite England oder Weltmeister Frankreich. Erkenntnisse für eine WM in rund 160 Tagen liefert das nicht.

Womit wir bei der Veranstaltung in Katar wären, die nicht nur wegen der Menschenrechtslage, der fehlenden Fußballtradition oder der Störung der besinnlichen Weihnachtszeit extrem fragwürdig ist. Nun hängt auch noch das Damoklesschwert Corona über ihr. Virologen wie Hendrik Streeck befürchten jetzt schon ein Superspreader-Event, wenn sich das gemeinschaftliche Fußballschauen in Deutschland bei -2 Grad in die Innenräume verlagern dürfte.

Und dennoch könnte ausgerechnet diese WM rückblickend noch eine für Fußball-Romantiker werden. Vier Jahre später wird es nämlich endgültig absurd. Dann nehmen erstmals nicht mehr 32, sondern 48 Mannschaften teil. Sich nicht zu qualifizieren, ist fast ein Kunststück. Ausgespielt wird das Turnier in Kanada, den USA und Mexiko, zwischen den designierten Spielorten Edmonton und Mexiko-Stadt liegen 4800 Kilometer – in Sachen Nachhaltigkeit ein Treppenwitz.

Im Gegensatz zu Katar übrigens, wo alle Stadien theoretisch mit dem Fahrrad erreichbar sind, um mal was Positives über diese WM zu sagen. Die Frage ist: Werden Fifa und Uefa irgendwann die Quittung für ihr Handeln bekommen? Es sieht nicht danach aus. Das Spiel gegen Italien am Dienstag sahen 8,92 Millionen Deutsche. Der Marktanteil lag bei herausragenden 36,3 Prozent.

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